Mit dieser Filiale von Chuy’s in Austin im US Bundesstaat Texas fing alles an. Zum einen handelt es sich um die erste Filiale der späteren gleichnamigen Restaurantkette, zum anderen habe ich hier meine Vorliebe für Texas entdeckt. Schließlich habe ich mich dazu entschieden, auch mein Fotoblog mit Chuy’s anzufangen.
Warum aber fing alles mit dieser Chuy’s Filiale in Austin, Texas, an?
Anfang der 80er Jahre kamen zwei Hippies aus Austin auf die Idee, ein Tex Mex Restaurant zu eröffnen. Sie investierten ihr gesamtes Hab und Gut in das Restaurant und seine äußerst spärliche Ausstattung, aber leider hatten sie nicht das nötige Kleingeld für eine ansprechende Innendekoration. Einer der beiden Firmengründer zog also mit ein paar Dollar in der Tasche los und fand einen Devotionalienhändler, der Elvis-Presley-Kitsch auf der Straße verhökerte. Der Firmengründer kaufte dem Händler den ganzen Kitsch ab – für mehr reichte das Geld sowieso nicht – und aus der Not wurde eine Tugend, der Kitsch wurde im Restaurant ausgestellt. Den anderen Hippies aus Austin gefiel der Kitsch so gut, dass man recht bald eine treue Stammkundschaft aufbauen konnte, die sich bei Chuy’s zum Essen traf. Die achtziger Jahre gingen ins Land, aber die Hippies blieben in Austin, so dass Chuy’s – nun auch mit besserer Nahrung – zunächst immer weiter in Austin, dann auch in Houston und Dallas expandierte. Im Original Chuy’s Restaurant hat man schließlich Elvis einen Schrein gebaut, der bis heute noch zu bewundern ist. Die Restaurantkette Chuy’s feiert ihren Erfolg also ausgehend von einem kleinen Restaurant in Austin und setzt darauf, sich selbst treu zu bleiben. Alle anderen Filialen sind logischerweise nach demselben Erfolgsprinzip aufgebaut, dass darin besteht, dass man gleich bei Betreten des Restaurants mit Chips und Salsa kostenlos versorgt und unglaublich effektiv durch den Prozess der Nahrungsaufnahme und somit das Hauptanliegen eines jeden Restaurantbesuches begleitet wird.
Chuy’s und meine Liebe zu Texas
Chuy’s ist jedoch nicht nur der Ausgangspunkt einer phänomenalen Geschäftsidee. Für mich persönlich ist Chuy’s die Zündung meiner Liebe zu Texas. In meiner Jugend in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte ich eine vegetarische Freundin in Texas. Durch sie lernte ich etliche alternative vegetarische und veganische Restaurants und Cafes in Houston und Austin kennen, von denen heute nur noch wenige in derselben Form wie in den neunziger Jahren existieren. Irgendwann kam sie jedoch auf die Idee, mir ein Stück von Texas zu zeigen, auch wenn sie persönlich aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten dem ablehnend gegenüberstand. Sie zeigte mir also “The Original Chuy’s” in Austin. Ich verliebe mich an Ort und Stelle in den texanischen Stil. Die Liebe mit der Freundin war zwar brüchig, die Liebe zu Texas blieb hingegen über all die Jahre.
Texas ist ein Bundesstaat, der dem deutschsprachigen Leser in der Regel mit vielen Vorurteilen verbunden ist. Mit Texas verbinden viele “Wilder Westen”, “John Wayne”, nervenstarke Auswanderer. Texas steht aber auch für Gründungsgeist, Freiheit, grenzenlosem Optimismus und den amerikanischen Traum. Ich hoffe, dass ich einige der Vorurteile im Laufe der Zeit entkräften kann. Alles in allem macht es für mich daher viel Sinn, Chuy’s auch virtuell zu einem Anfang für ein neues Projekt zu machen.
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